Zehnte Etappe: Wellington – End of North Island
- Tag 55-57
- Etappe: 93km
- Total: 1702km
Die letzte Etappe der Nordinsel beginnt wie die erste angefangen hat: am Strand entlang. Schaut man die Bilder an, so sieht man kaum Unterschiede: Wir tragen seit zwei Monaten dieselben Klamotten; ich bin immer noch blass, Jan einiges gebräunter (mit hübschen weißen Füßen).
Und doch ist in diesen zwei Monaten so viel passiert, dass die restlichen zehn Monate des Jahres uns völlig bedeutungslos erscheinen.
Am Ende des Tages erlebten wir ein letztes Mal auf der neuseeländischen Nordinsel das, was uns am allermeisten in Erinnerung bleiben wird: die Gastfreundschaft der Kiwis.
Wir schlendern den Queen Elizabeth Walkway Richtung Paekakariki entlang, da spricht uns eine Frau an:
“Hey, wo schlaft ihr heute Abend?”
“Auf dem Holiday Park in ein paar Kilometern.”
“Wenn ihr wollt, kommt doch mit zu uns. Wir wohnen in dem Haus dort hinten in den Bergen.”
Wir haben gelernt ein gut gemeintes Angebot nicht auszuschlagen.
Eine heiße Dusche, eine Waschmaschine, ein eigenes Zimmer mit großem Bett, ein Abendessen, ein Frühstück und eine Autofahrt zum Trailstart am nächsten Morgen – die Kiwis wissen genau, was uns glücklich macht…
Entlang des Escarpment Tracks, des Colonial Knob Walkways und des Skyline Tracks ging es zum Mount Kaukau, von dem wir einen fantastischen Blick auf unser Ziel der Nordinsel hatten: Wellington.
Zum Greifen nah – der tatsächliche Endpunkt des Trails auf der Nordinsel war von dort jedoch noch 30km entfernt!
Die letzten 10 Kilometer sparten wir uns ohne Rucksack als Neujahrsspaziergang auf. Denn auch wenn wir zu Silvester lieber irgendwo im Nirgendwo gewesen wären, so trieben uns unsere Füße doch schneller nach Wellington, um ihre wohlverdiente Pause nicht länger hinauszuzögern.
In zwei Tagen setzt unsere Fähre auf die Südinsel über. Wir freuen uns wahnsinnig auf die zweite Hälfte des Te Araroa. Wir können gar nicht mehr mitzählen, wie oft uns gesagt wurde, wie viel schöner die Südinsel sei.
Natur pur heißt aber nicht nur weniger Straßen-Abschnitte sondern auch weniger Einkaufsmöglichkeiten. Drei Pakete vollgepackt mit Essen senden wir an drei Unterkünfte auf dem Weg. Insgesamt 18 Tage Nahrung. Wir haben so viel im Supermarkt ausgegeben, dass wir sogar einen Kaffee-Coupon bekommen haben?
Ein paar Statistiken zur Nordinsel: